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Daniel live


   
 

Prüm 2. Juli 2004
Daniel liest aus "Ich lebe meine Töne"

Aus allen Nähten…
platzte am 2. Juli die Aula der Wandalbert-Hauptschule in Prüm – denn Daniel Küblböck war gekommen, um im Rahmen des renommierten Eifel-Literatur-Festivals erstmals vor Publikum aus seinem autobiographischen Buch „Ich lebe meine Töne“ vorzulesen. Seiner Darbietung wird der Begriff „Lesung“ allerdings nicht gerecht, denn wie so oft, erschuf Daniel auch hier etwas Neues – ein unnachahmliches „Lese-Event“, ein weiteres Highlight Küblböckscher Unterhaltungskunst. Vor 800 begeisterten Zuschauern und -hörern trug er nicht nur gekonnt heitere, tiefsinnige und bestürzende Textpassagen über seine problematische Kindheit vor, er lud nach jedem Abschnitt das Publikum ein, Fragen zu stellen, die er souverän und mit viel Charme beantwortete.

Abgerundet wurde das Ereignis von einer ausgedehnten Buchsignierstunde. Es war eine – für einen erst 18(!)jährigen – grandiose Leistung, über drei Stunden lang Jung und Alt in seinen Bann zu ziehen, Unterhaltung pur zu bieten – ohne Aussetzer, ohne Langatmigkeit. Aber da war mehr, etwas Besonderes, das sich nur schwer in Worte fassen lässt. Von diesem, eher zierlichen, Persönchen da vorn auf der Bühne ging eine faszinierende Anziehungskraft aus, die den riesigen Raum atmosphärisch verdichtete und eine geradezu magische Einheit kreierte, in der die Anwesenden Zeit, Raum und sich selbst vergaßen und eintauchten in das Universum des Daniel Küblböck.

Der Gastgeber des Abends, Dr. Josef Zierden, seinerzeit selber dem oberflächlichen und völlig verzerrten Bild, das die Medien von diesem Ausnahmetalent konstruieren, aufgesessen, hatte sich durch die Lektüre des Buches persönlich davon überzeugt, dass die Lesung mit Daniel Küblböck durchaus in den Rahmen seines Literaturfestivals passen würde.



Und er wurde nicht enttäuscht. In einem Interview mit der Danielwelt äußerte er nicht nur Respekt und großes Lob für Daniel, sondern echte, zutiefst gefühlte Begeisterung. Zierden: „Im Nachhinein sage ich, dass alle meine Erwartungen an Daniel und auch an die Fans bei weitem übertroffen worden sind – auf der Bühne ein souveräner, witzig-toll aufgelegter Daniel, dem man kaum abnimmt, dass er noch nie eine Lesung gemacht haben soll. Wie er sozusagen auf dem Klavier von 800 Leuten gespielt hat, das fand ich also wirklich grandios, und umgekehrt habe ich die Fans gesehen als ein an dieser Veranstaltung, also auch am Buch, interessiertes, sehr diszipliniert zuhörendes Publikum, das ja ganz viel auf sich genommen hat, die Anfahrt, die Wartezeit, und immer noch mit ungeheurer Intensität der Veranstaltung gefolgt ist. Also, ich bin aufs Angenehmste von beiden Seiten überrascht gewesen“. So sehr, dass er sich eine Fortsetzung und einen Ausbau dieser Veranstaltung durchaus vorstellen könnte.

Bericht von Gila Mahlberg