Die Sternenbrücke - Hoffnung für Groß und Klein
Die Sternenbrücke - Hoffnung für Groß und Klein
Freitag, 5. Oktober 2007, 15.00 Uhr.
Ich weiß inzwischen nicht mehr wie oft ich schon hier war, aber jedesmal empfinde ich meine Besuche als etwas Besonderes, als einen winzigen Beitrag zu diesem großartigen Projekt, welches ich vor nunmehr gut 4 Jahren zum ersten Mal besucht habe gemeinsam mit anderen LP-Mitgliedern und Faniels.
Damals wusste ich nicht so richtig was mich erwartet, heute sieht das anders aus.
Schon am Eingang fällt mein Blick inzwischen ganz automatisch auf den kleinen Engel mit der Kerze, wird sie brennen für ein vor kurzem verstorbenes Kind? Ja, sie brennt und ich weiß dass in diesem wunderbaren Abschiedsraum, der mit so viel Liebe gestaltet wurde, ein Kind aufgebahrt liegt und die Eltern, Geschwister und Freunde Abschied nehmen.
Der aktuelle Newsletter kommt mir in den Sinn, der Weg des Abschieds wird dort so deutlich und offen beschrieben. Hier in der "Sternenbrücke" gibt es kein Verdrängen oder Sich-nicht-damit-auseinandersetzen-wollen - alles was mit dem Tod zusammenhängt wird frühzeitig besprochen und die Eltern, Geschwister aber auch das sterbende Kind haben die Chance, sich gemeinsam auf diese Phase vorzubereiten (s. Newsletter).
Aber ich bin ja heute hier um mal wieder eine Spende von LP zu überbringen und mit Herrn Gent Neuigkeiten auszutauschen.
Schon beim Ankommen konnte ich das neue Dach bewundern für das man ja das Geld im letzten Jahr so dringend brauchte. Aber auch die neuen Planungen der "Sternenbrücke" werden noch viele Spenden erforderlich machen, denn man versucht noch immer besser zu werden und sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen.
Herr Gent berichtet, dass es immer häufiger vorkommt, dass Kinder mit schwersten Stoffwechselerkrankungen im frühen Teenager-Alter das erste Mal einen Aufenthalt dort haben, und dass es dann aber leider nach mehreren Jahren, wenn die finale Phase beginnt, zu spät ist um diese "jungen Erwachsenen" zu begleiten - das Haus ist zur Zeit nur auf Kinder eingerichtet. Da diese Situation für alle Beteiligten sehr traurig ist, hat man beschlossen, einen neuen Trakt anzubauen mit 3 Zimmern (plus die zugehörigen Elternzimmer) ausschließlich für solche eben grade Erwachsenen um auch sie auf ihrem letzten Weg begleiten zu können. Das erfordert neben baulichen Maßnahmen natürlich auch personelle Umstrukturierungen, denn der laufende Betrieb soll in keinster Weise verändert werden. Ein, wie ich finde, sehr schönes Projekt.
Wir sprechen auch kurz über den Film und wie sehr er dazu beigetragen hat das Interesse der Öffentlichkeit für das Kinderhospiz zu wecken, erfreulicherweise auch was den Förderverein betrifft. Inzwischen gibt es sogar Firmen, die an sog. "Social Days" ihre Mitarbeiter zur "Sternenbrücke" schicken um dort mit anzupacken bei Arbeiten auf dem Gelände, so wurde vor kurzem ein bunter Fahrradunterstand gebaut und die reichlich vorhandenen großen Bäume mal tüchtig ausgelichtet.
Bei dieser Gelegenheit betont Herr Gent noch einmal, wie sehr er unser Engagement bewundert und vor allem die dauerhafte Unterstützung durch LP. Er bedankt sich ganz herzlich für die neue Spende und die inzwischen 4jährige Förderung.
Von unseren anderen Förderprojekten ist ebenfalls die Rede und es ist schön für mich zu sehen wie sehr unsere Bemühungen honoriert werden.
Auch Daniel ist natürlich wieder kurz unser Thema und ich bringe Herrn Gent aufs Laufende mit Berichten über gewesene und kommende Konzerte, über den Wandel der Musikrichtung zum Jazz, Swing und Country - und wie immer stoße ich bei meinen Erzählungen auf großes Interesse.
Nachdem ich dann schon mal eben mein kleines Päckchen überreicht habe beschließen wir, die heutige Scheckübergabe mit Fotoshooting im Erinnerungsgarten zu machen - dort stehen inzwischen über 50 kleine Laternen, jede für ein verstorbenes Kind seit Gründung der "Sternenbrücke". Es ist ein ganz besonderer Platz in der Anlage und bedeutet vor allem den betroffenen Eltern unendlich viel.
Ich überreiche den Scheck über 1000 Euro zu Füßen des Engels, der über diesen Garten wacht und habe dabei das Gefühl, dass dieses Geld nirgendwo besser hätte landen können. Nochmal ein herzliches Dankeschön von Herrn Gent, liebe Grüße an die Faniels und LittleParadise und dann "Auf Wiedersehen" - ja, ich werde ganz sicher wiederkommen und ich gehe mit dem guten Gefühl, dass LP hier wieder einmal helfen konnte dieses so wichtige Projekt zu unterstützen, das für die Betroffenen die letzte Hoffnung ist.
Gaby Schiewe für LittleParadise