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So ein “SpETI” am ETI….

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So ein “SpETI” am ETI….

In regelmäßigen Abständen laden die Studierenden des Europäischen Theaterinstitutes Berlin zum „Foyerabend“ ein.
Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff? Gibt man ihn bei verschiedenen Suchmaschinen im Internet ein, wird man auch nicht wirklich schlauer. Mal ganz davon abgesehen, dass diese dem Suchenden einreden wollen, er würde bestimmt nach dem Begriff „Feierabend“ oder zumindest nach dem Philosophen Paul Feyerabend suchen, bekommt man hauptsächlich mehr oder weniger nichtssagende Bilder von irgendwelchen Vorträgen zu sehen, die auf den ersten Blick hochakademisch und staubtrocken erscheinen.
Muss man so etwas also wirklich erlebt haben? Ok, ich gebe es zu, ich bin von Natur aus ein „verboten-neugieriger“ Mensch und deshalb habe ich im Mai 2017 beschlossen: Das guckst du dir jetzt einfach mal selbst an…

Der Foyerabend „SpETI am ETI“ sollte am 12.Mai 2017 unter dem Motto „SHAKESPEARE, SCHNAPS & SCHLAGER“ stehen. In der Ankündigung dazu stand:
„Wir, die Schauspielstudierenden des Europäischen Theaterinstitutes, haben unsere Lachsalven geladen, unsere Stimmlippchen in Bartöl getränkt und arg angestrengt Gedichte auswendig gelernt, um euch ein freches Potpourri aus allem anzubieten, was wir gut können, aber nicht so oft machen.“

Das klang zumindest erstmal nicht wirklich trocken! Ich war gespannt….
Normalerweise erinnert mich der Eingangsbereich des ETIs immer an meine eigene Schulzeit. Nein, nicht an meine Schule, sondern vielmehr an die Zeit, die ich dort hätte verbringen sollen, es aber nicht getan habe… An ein Café, in dem wir Schüler damals unsere wie auch immer zustande gekommenen Freistunden verbracht haben – eins mit urig-gemütlichem Wohlfühlambiente. Mit anderen Worten, der Eingangsbereich des ETIs erinnert mich eher an „Auszeit“ als an „Schulzeit“….
An diesem Abend sah es dort dann aber doch ein bisschen anders aus, allein schon, weil das Foyer ganz „theaterlike“ bestuhlt war. Die aufgebauten Stuhlreihen hatten sich schnell bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Stimmengewirr, das den Raum ausfüllte, erinnerte an das Summen eines Bienenstocks, während dessen Bewohner quasi die Studenten waren, die wie die Bienen eifrig hin und her schwirrten, um hier und da noch etwas vorzubereiten oder ganz schnell ein paar bekannte Gesichter im Publikum zu begrüßen.



Mit einem humorvoll gemachten Stummfilm-Einspieler wurde der „SpETI“ schließlich wie vorgesehen gegen 21.00 Uhr eröffnet.
Ich gebe es zu, ich hatte gehofft, hier einen netten, unterhaltsamen Abend zu verbringen.
Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war die Vielseitigkeit, mit der das Programm dieses Abends zusammengestellt wurde. Es entpuppte sich wirklich als das „Potpourri“, als das es angekündigt war. Eins, das kaum Wünsche offenließ.
Ich habe mich bei vielen Szenen wunderbar amüsiert und teilweise bei einigen Impro-Theater-Einlagen Tränen gelacht.
Ich weiß nun, dass ein Toaster nicht nur zum Rösten von Brot brauchbar ist, sondern auf einer Bühne einen immens hohen Unterhaltungswert haben kann…


Ich habe die Musik des Abends genossen und meine alte Liebe zum französischen Chanson wiederentdeckt. Und ich habe gelernt, ganz klar zu unterscheiden, wann „Ein Bier für hier und drei für unterwegs“ mit und wann ohne Herz gesungen wird…
Ich wurde daran erinnert, dass ein 4 ½ Minuten-Ei eine Ehekrise auslösen kann, und daran, dass Teilen Spaß macht…
Ich habe als Nicht-Berlinerin gelernt, dass man SpETI durchaus auch mit „ä“ schreibt und dieser hilfreiche Dienste in mancher durchphilosophierten Nacht leisten kann…
Ich war beeindruckt von der Kreativität der Schauspielstudenten, begeistert von ihrer Spielfreude und berührt von ihrer filmisch festgehaltenen Selbsteinschätzung.

Und eines weiß ich jetzt, nachdem ich dort war, ganz genau: So ein SpETI am ETI ist allemal einen Besuch wert!


(c)
Text und Foto: P. Grabienski


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