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Warten auf Godot
Hier ist bereits der Titel des Theaterstücks von Samuel Beckett zu einer Redewendung geworden, die für langes, sinnloses und vergebliches Warten steht.

Es ist höchste Eisenbahn
aus Adolf Glaßbrenners Theaterstück „Ein Heiratsantrag in der Niederwallstraße“ - Es ist höchste Eisenbahn, die Zeit ist schon vor drei Stunden angekommen.

Grau ist alle Theorie
Aus Johann Wolfgang von Goethes Tragödie „Faust I“ - Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum.

Leben und leben lassen
Aus Friedrich Schillers „Wallenstein“ –
Und ging’s nicht nur aus seiner Kassen / Sein Spruch war: leben und leben lassen.

Die Revolution frisst ihre Kinder
Aus Georg Büchners Drama „Dantons Tod“ –
Ich weiß wohl, — die Revolution ist wie Saturn, sie frisst ihre eigenen Kinder.

Stolz wie ein Spanier
Nach Friedrich Schillers Drama „Don Carlos“ –
Stolz will ich den Spanier

In Schönheit sterben
Aus Henrik Ibsens Theaterstück „Hedda Gabler“ –
Hedda reicht Løvborg eine ihrer Pistolen. Damit soll er seinen Selbstmord »in schöner Weise« ausführen

Der Weisheit letzter Schluss
Aus Johann Wolfgang von Goethes Tragödie „Faust II“ - Das ist der Weisheit letzter Schluss: Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss!

Durch Abwesenheit glänzen
Aus Marie-Joseph de Cheniers Theaterstück "Tibère" (Tiberius) Brutus et Cassius brillaient par leur absence
- Brutus und Cassius glänzten durch ihre Abwesenheit.

Aus allen Wolken fallen
Geht zurück auf den griechischen Komödiendichter Aristophanes und sein Stück "Die Vögel" - Darin gibt es eine Fantasiestadt namens Wolkenkuckucksheim, die in den Wolken liegt. Jemand, der aus den Wolken fällt, gelangt also von der Traumwelt zurück in die Wirklichkeit.

Den Nagel auf den Kopf treffen
wird dem römischen Komödiendichter Plautus zugeschrieben: Rem acutetigisti. - Du hast die Sache mit der Nadel berührt.

Die Suppe auslöffeln müssen
stammt vom römischen Komödiendichter Terenz aus dem Lustspiel "Phormio":
Tute hoc intristi; tibi omne est exedendum - Du hast das angerührt; du musst es auch ganz ausessen.

Eine Hand wäscht die andere
stammt vom römischen Philosophen und Dichter Seneca aus der Satire "Apocolocyntosis" –
Manus manum lavat – Eine Hand wäscht die (andere) Hand.

Einen Pferdefuß haben
Aus Johann Wolfgang von Goethes Tragödie "Faust" - Mephistopheles:
Ein Knieband zeichnet mich nicht aus,
Doch ist der Pferdefuß hier ehrenvoll zu Haus.

Der rote Faden
Aus Johann Wolfgang von Goethes „Wahlverwandtschaften“ –
Es zieht sich wie ein roter Faden hindurch.

Ich kenne meine Pappenheimer.
stammt aus Friedrich Schillers "Wallenstein" –
In dem Drama wird eine schwere Kavallerieeinheit unter dem Kommando des Grafen von Pappenheim als “Pappenheimer” bezeichnet.

Das ist ein weites Feld
Aus Theodor Fontanes „Effi Briest“ - Ach Luise lass…, das ist ein zu weites Feld.

Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor.
Stammt aus Johann Wolfgang von Goethes Tragödie „Faust I“

Ein Bild für die Götter
Stammt aus Johann Wolfgang von Goethes Singspiel „Erwin und Elmire“ –
Ein Schauspiel für die Götter, zwei Liebende zu sehn!
Das schönste Frühlingswetter, ist nicht so warm, so schön.

Besser als sein Ruf sein
Aus Friedrich Schillers Trauerspiel „Maria Stuart“ –
Das Ärgste weiß die Welt von mir, und ich kann sagen, ich bin besser als mein Ruf.












Wallenstein:
Die Sterne lügen nicht, das aber ist
Geschehen wider Sternenlauf und Schicksal.
Die Kunst ist redlich, doch dies falsche Herz
Bringt Lug und Trug in den wahrhaft’gen Himmel.

Friedrich Schiller-
Wallensteins Tod
3. Akt, 9. Szene



Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.
Aus Friedrich Schillers Drama „Wilhelm Tell“

Argusaugen
In der Tragödie „Die Schutzflehenden“ des griechischen Dichters Aischylos bewacht der hundertäugige Riese Argos die von Hera in eine Kuh verwandelte Io.

Erlaubt ist, was gefällt.
Aus Johann Wolfgang von Goethes Schauspiel „Torquato Tasso“ –
Wo jeder Vogel in der freyen Luft
Und jedes Thier durch Berg und Thäler schweifend
Zum Menschen sprach: erlaubt ist, was gefällt.

Du sprichst ein großes Wort gelassen aus.
Aus Johann Wolfgang von Goethes Bühnenstück „Iphigenie auf Tauris“

Durch diese hohle Gasse muss er kommen.
Aus Friedrich Schillers Drama „Wilhelm Tell“

Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
Aus der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht/Kurt Weill

Des Pudels Kern
Aus Johann Wolfgang von Goethes Tragödie „Faust I“ - „Das also war des Pudels Kern! Ein fahrender Skolast? Der Kasus macht mich lachen.“

Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!
Aus Johann Wolfgang von Goethes Tragödie „Faust I“

Lange Rede, kurzer Sinn
Aus Friedrich Schillers "Wallenstein" –
„Was ist der langen Rede kurzer Sinn?“
Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich
Aus Friedrich Schillers „Wallenstein“ –
Wer nicht ist mit mir, der ist wider mich.

Früh übt sich, was ein Meister werden will.
Aus Friedrich Schillers Drama "Wilhelm Tell"

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Friedrich Schillers „Wallenstein“ –
„Und doch erinnr' ich an den alten Spruch:
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.“

Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust.
Aus Johann Wolfgang von Goethes Tragödie „Faust I“ -
„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
Die eine will sich von der andern trennen;
Die eine hält, in derber Liebeslust,
Sich an die Welt mit klammernden Organen;
Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust
Zu den Gefilden hoher Ahnen.“

Dem Glücklichen schlägt keine Stunde.
Aus Friedrich Schillers „Wallenstein“ –
„O! der ist aus dem Himmel schon gefallen,
Der an der Stunden Wechsel denken muss!
Die Uhr schlägt keinem Glücklichen.“

Ich habe das Meinige getan.
Aus Friedrich Schillers Drama “Don Carlos” –
„Kardinal, ich habe das Meinige getan. Tun Sie das Ihre.“

Die Gretchenfrage
Aus Johann Wolfgang von Goethes Tragödie „Faust I“ -
„Nun sag, wie hast du’s mit der Religion? Du bist ein herzlich guter Mann, allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.“




Text: Evelyne Dörning

(c)
Collagen: Evelyne Dörning
Foto: P. Grabienski
Bild: Pixabay
Zeichnungen: Iris O.


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